Burnout vorbeugen und ganzheitlich behandeln
Was ist ein Burn-out-Syndrom?
Burn-out (oder Ausgebrannt-Sein) ist in erster Linie eine Stresserkrankung. Es handelt sich um das Endstadium einer länger andauernden Entwicklung, in der die Kraftreserven des Organismus durch Stress oder Überanstrengung erschöpft wurden. Meist zeigen sich im Vorfeld Erschöpfungszustände und Müdigkeit, die aber oft durch erhöhte Leistungsbereitschaft nicht wahrgenommen werden.
Da ein Burnout oft zu einer längerfristigen Arbeitsunfähigkeit und Leistungsminderung führt, sind gerade die frühzeitige Behandlung und ein ganzheitliches Konzept, das den Menschen in seiner Gesamtheit aus Körper, Geist und Seele erfasst, entscheidend.
Was sind typische Beschwerden des Burn-out-Syndroms?
- extreme körperliche und seelische Erschöpfung
- stark reduzierte Leistungsfähigkeit
- Unfähigkeit zur Regeneration
- Stimmungsschwankungen
- Neigung zu Aggressivität / Reizbarkeit
- geistige und emotionale Verflachung
- körperliche Beschwerden wie Tinnitus, Nackenschmerzen und Herzrasen

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Die Phasen des Burnout
Nach Jerry Edelwich gibt es 4 Phasen des Burnout:
- 1. Phase: Es herrscht noch idealistische Begeisterung mit hohem Energieeinsatz, Optimismus und Überschätzung. Der/die Betroffene arbeitet viel und zum Teil verbissen. Private Interessen werden bereits vernachlässigt.
- 2. Phase: Es kommt zum Stillstand. Erste Frustrationen, Stimmungsschwankungen, Rückzug aus sozialen Kontakten und Einschränkung der Freizeitaktivität sind die Folge. Freunde und Familienmitglieder leiden bereits unter dem/der Betroffenen, er/sie selber merkt meistens noch nichts – oder will nichts wahrhaben.
- 3. Phase – das eigentliche Burnout beginnt: Die Phase der Frustration. Der/die Betroffene fühlt sich macht- und erfolglos, es fehlt Anerkennung, und es treten erste Beschwerden auf: Müdigkeit, Schlafstörungen, Tinnitus, Schmerzen, Verdauungsstörungen, Herzrasen oder Druck auf der Brust. Es kommt zu vermehrtem oder reduziertem Essen sowie zu vermehrtem Konsum von Alkohol oder Zigaretten.
- 4. Phase – das Stadium der Apathie: Der/die Betroffene bricht zusammen. Typische Symptome sind Desillusionierung, Verzweiflung, totale Erschöpfung und Gleichgültigkeit, oft in Kombination mit körperlichen oder körperlich empfundenen Beschwerden.
Eine Erholung aus diesem letzten Stadium ist sehr schwierig und langwierig. Oft erreichen die Betroffenen nicht wieder das Ausgangslevel an Kraft und Vitalität.
Deshalb ist eine Früherkennung und frühzeitige Behandlung des Burnouts wichtig. Wir empfehlen hier den Ganzheitlichen Gesundheitscheck und die Stressmessung mittels Herzfrequenzvariabilitätstest.

Weitere Informationen zum Thema Stress und Burnout finden Sie in unserem Flyer .
Mehr Erklärungen gefällig?
Dann schauen Sie sich doch unser Youtube-Video zum Thema Erschöpfung an.
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Ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten
Vor der Behandlung steht die Diagnose. Zunächst sollten körperliche Erkrankungen ausgeschlossen werden (siehe Erschöpfung ganzheitlich behandeln). In der Regel ist die Durchführung eines Gesundheitschecks zu empfehlen, um eine umfassende Abklärung zu gewährleisten. Dabei wird auch nach Vitalstoffmangelzuständen, nach den Stresshormonen (funktionelle Nebennierenerschöpfung) und der Herzfrequenzvariabilität geschaut. Wichtig ist zu wissen, in welchem Zustand das Stress-System steht. Im schweren Burnout ist der Sympathikus (der Stressnerv) meistens noch überaktiviert, aber die Nebenniere schafft es nicht mehr, die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol noch ausreichend zu bilden. Deshalb kann sich der Patient gar nicht mehr aktivieren – totale Erschöpfung! Diese Befunde können wir genau messen.
In der Regel finden sich zusätzlich Vitalstoffdefizite, z.B. Eisen-, Vitamin-B12- oder Vitamin-D -Mangel) durch die lange Phase des erhöten Bedarfs im Stress, die gemäß den Empfehlungen der Orthomolekularen Medizin oder Functional Medicine ausgeglichen werden. Die Vitalstoffspiegel bringen wir dabei häufig in den hochnormalen Bereich, um die Leistungsfähigkeit möglichst gut zu optimieren (der aus den Medien bekannte Dr. Strunz bezeichnet das als “Bluttuning”).
Unterstützend können Klassische Naturheilkunde, Phytotherapie, Akupunktur, Ozon-Sauerstoff-Therapie, Hochdosis-Vitamin-C-Infusionen bzw. Anti-Stress-Infusionen mit Aminosäuren sinnvoll sein.
In der Stresshormonanalyse, der Untersuchung der Neurotransmitter-Spiegel (Botenstoffe im Nervensystem, u.a. Cortison, Adrenalin und Serotonin), wird die Funktion der Nebenniere überprüft, die Stresshormondrüse. Defizite im Stresshormonhaushalt, die entscheidet wichtig für Leistungsfähigkeit und Vitalität sind, können gezielt mit pflanzlichen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln (z.B. Aminosäuren) ausgeglichen werden. So kann z.B. bei einem Serotonin-Mangel – einer häufigen Ursache für Depression und Erschöpfung – sowohl Tryptophan oder 5-HTP (Griffonia) als Ausgangssubstanz als auch Johanniskraut zur Steigerung der Serotonin-Spiegel im Zentralnervensystem eingesetzt werden. Diese Behandlung sollte jedoch unbedingt ärztlich kontrolliert werden, weil es auch für Naturstoffe relevante Nebenwirkungen geben kann.
Störungen der Geschlechtshormone finden wir ebenfalls beim Burnout. Sie können depressive Stimmungslagen, v.a. im Rahmen der Wechseljahre, aber auch lange danach auslösen. Bei Männern fehlen oft Testosteron und das Nebennierenhormon DHEA. Hier können im Rahmen der Natürlichen Hormontherapie entsprechend der erhobenen Messwerte naturidentische Hormone mit gutem Erfolg gegeben werden.
Beim länger bestehenden oder schweren Burnout bricht oft die Energiebereitstellung im Körper zusammen. Die Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen – sind in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt verschiedene Parameter, die die Mitochondrienfunktion abschätzen können, u.a. die Stoffwechselmessung und der bioenergetische Gesundheitsindex (BHI) im Blut. Bei Defiziten in der Energieproduktion helfen spezielle Nahrungsergänzungen im Rahmen der Mitochondrialen Medizin, Ernährungs- und Bewegungstherapie, Vitalstoffinfusionen (Mitochondrien-Infusionen) und Höhentraining (IHHT).
Ist das Energielevel wieder durch die genannten natürlichen Therapie etwas gestärkt, sind Veränderungen des Lebensstils, der Arbeitsweise und der sozialen Kontakte wichtig, wie sie im Rahmen der Mind-Body-Medizin eingeübt werden können. Dadurch soll die Resilienz, die Widerstandskraft, erhöht werden. Speziell Bewegungsübungen und Entspannungsverfahren können die Stressresistenz erhöhen. Oft ist es sinnvoll, dies in einem gesonderten Kurs einzuüben (Stressbewältigungskurs). Dies geschieht in unserer Praxis in der Regel in einem Einzel-Coaching. In manchen Fällen sind psychologische Behandlungen begleitend hilfreich.
Bei schwereren Burn-Out-Erkrankungen ist zusätzlich eine teilstationäre oder sogar stationäre Psychotherapie sinnvoll. Dazu können wir Ihnen spezielle Therapeuten oder Einrichtungen empfehlen.
Weitere Informationen:
- Ganzheitliche Psychosomatik
- Depression ganzheitlich behandeln
- Mind-Body-Medizin
- Stressbewältigung
- Stresshormonanalyse
- Herzfrequenzvariabilitätsmessung (Stresstest)
- Natürliche Hormontherapie
- Gesundheitscheck